Die Sonne – Sonne und Atmosphäre
Nichts als kalte Luft?
Das Sonnenlicht passiert zunächst die Erdatmosphäre, bevor es bei uns am Boden ankommt. Auf diesem Weg kann es durch vielerlei optische Effekte abgelenkt werden und, sofern die Sonne direkt sichtbar ist, manchmal beeindruckende Erscheinungen hervorrufen.
Hallo? Halo!
Ein doppelter Sonnenhalo. Halos entstehen, wenn das Sonnenlicht an kleinen Eispartikeln in der oberen Atmosphäre gebrochen wird, und ähneln daher vom Entstehungsprinzip, aber auch von der Form und den Farben her, einem Regenbogen. Am oberen der beiden Halos kann man ganz schwach die Regenbogenfarben erkennen.
Echte Halos, also Ringe, entstehen nur, wenn die Eispartikel alle gleich groß sind. Sind die Eispartikel eine Mischung aus verschiedenen Größen, bildet sich lediglich ein leuchtender Hof um die Sonne.
Noch ein schöner Halo. Vereinzelt kommen auch gegenläufig gebogene Halos vor, sowie alle Arten von Lichtflecken: Nebensonnen, Gegensonnen, untere Gegensonnen, Lichtsäulen und viele mehr. Nicht damit zu verwechseln sind die sechs- oder achteckigen Scheibchen, die auf manchen Sonnenbildern zu sehen sind: sie werden durch Reflexionen des Sonnenlichts an den Objektivlinsen der Kamera hervorgerufen (hier im oberen Bilddrittel in der Mitte, im obigen Bild in der Nähe des oberen Rings).
Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n
Eine von zwei Nebensonnen (rechts) im Abendlicht.
Hier sieht man auch, dass die Nebensonnen mit dem Sonnenhalo zusammenhängen und ein Teil von ihm sind.
Das seltene Phänomen der drei Sonnen, bzw. der Verdreifachung der einen Sonne, entbehrt im Christentum nicht einer gewissen Symbolik. Eindrucksvoll kommt es auch im Lied ⇒Die Nebensonnen in der „Winterreise“ von Franz Schubert vor – als die beiden Augen der Verflossenen.