Deep Sky – Galaxien

Welteninseln

So wie Planeten um einen Stern kreisen und ein Sternsystem bilden, umkreisen Sterne ebenfalls einen zentralen Punkt und bilden dadurch eine Galaxie. Und so wie unser Sternsystem Sonnensystem heißt, heißt unsere Galaxie Milchstraße. Das ist nichts anderes als eine freie deutsche Übersetzung des (alt‑) griechischen Begriffs γαλακτικός κύκλος (Kreis aus Milch). Im Zentrum jeder Galaxie befindet sich eine ungeheure Massenansammlung, die die Galaxie zusammenhält – mit ziemlicher Sicherheit (und für unsere Milchstraße bereits nachgewiesen) ein extrem massereiches Schwarzes Loch.

Galaxien gibt es hauptsächlich in zwei Formen: elliptische Galaxien, die sehr alt sind, und die jüngeren Spiralgalaxien, zu denen auch unsere Milchstraße gehört.

Weit draußen

Anders als alle anderen Objekte, die auf unseren Seiten zu sehen sind, befinden sich Galaxien somit außerhalb unserer Milchstraße. Dass man zumindest die nahen von ihnen trotzdem fast genau so gut beobachten kann wie Sterne, zeigt, wie ungeheuer hell sie sind.

Das Bild zeigt unseren Nachbarn in den unendlichen Weiten: Die Andromeda-Galaxie (M31). In dunklen Gegenden ist sie als einzige Galaxie auf der Nordhalbkugel mit dem bloßen Auge zu sehen. Ihre Form und Struktur entspricht in etwa der unserer eigenen Milchstraße. Rechts oberhalb leuchtet auch schwach eine ihrer kleinen Begleiterinnen, die Galaxie M110. Die Sterne auf dem Bild sind sozusagen der Vordergrund, sie befinden sich natürlich in unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße.

Eine andere Galaxie, die Triangulum-Galaxie M33 im Sternbild Dreieck. Sie ist bei weitem nicht so leicht zu erkennen wie die Andromeda-Galaxie. Da wir direkt auf ihre Ebene blicken, sieht man recht deutlich die Spiralarme.

Der Blick von innen

Ist es Deep-Sky-Fotografie, wenn man seine eigene Galaxie abbildet? Im Prinzip ja, denn auch Planetarische Nebel und Gasnebel werden ja als Deep-Sky-Objekte bezeichnet, und sie befinden sich ebenso wie wir innerhalb unserer Milchstraße. Sie würde, von außen betrachtet, der Andromeda-Galaxie übrigens ziemlich ähnlich sehen. Unser Standpunkt befindet sich aber in ihrem Inneren: Unser Sonnensystem liegt recht weit außen auf einem der Spiralarme, weit weg vom zentralen Schwarzen Loch, wie eine Rosine in einer Rosinenschnecke. Daher sehen wir ihren Querschnitt, und der füllt einen großen Teil des Himmels aus – eben die „Milchstraße“.